Mann liest Buch mit Kind

Auf die stürmische Art

Wind hat viele Gesichter. Als laues Lüftchen sorgt er an heissen Tagen für Abkühlung. Als frische Brise treibt er das Segelboot voran. Doch wird der Wind zum Sturm, kann er grosse Zerstörungskraft entfalten – gerade auch im Winter.

Vor allem im Juli und im Januar richten Stürme in der Schweiz grosse Schäden an, das zeigen lang­jährige Statistiken von Zurich. Stürme entstehen durch Unter­schiede im Luft­druck, oft im Zusammen­hang mit starken Tiefdruckgebieten. Meteoro­logisch werden Winde mit Geschwindigkeiten von mindestens 75 Stunden­kilometern als Sturm bezeichnet. Diese Definition hat auch die Versicherungs­wirtschaft übernommen. Ab 117 Stunden­kilometern gilt der Wind als Orkan. Doch noch deutlich stärkere Winde sind möglich: Beim Orkan Lothar kam es 1999 zu Windge­schwindig­keiten bis zu 272 Stunden­kilometern.

Klima­forscher und auch die Versicherer wissen, dass durch den Klimawandel die Wahrschein­lichkeit für extreme Sturm­ereignisse zunimmt. So zeigt die Sigma-­Studie 2019 der Swiss Re auf, dass sich die Anzahl der weltweiten Natur­kata­strophen seit 1970 mehr als verdreifacht hat. Auch die Stürme haben spürbar zugenommen. 

So schützen Sie sich bei Sturm

  • Immer wieder werden Menschen in der Schweiz von um­stürzenden Bäumen erschlagen. Meiden Sie deshalb bei Sturm­wetter Waldgebiete, Baum­gruppen, Parks und Alleen – auch im Auto.
  • In den Bergen ist der Wind oft deutlich stärker als im Tal. Informieren Sie sich vor jeder Tour über die lokalen Wetter­verhältnisse. Denn im Gebirge besteht bei Sturm akute Absturzgefahr. Schon eine starke Böe kann Sie aus dem Tritt bringen.
  • Auch auf dem Wasser ist es bei Sturm gefährlich. Kehren Sie so schnell wie möglich an Land zurück und meiden Sie Ufer­gebiete, denn es können unerwartet hohe Wellen entstehen.
  • Selbst in der Stadt müssen Sie bei Sturm stets damit rechnen, dass Gegen­stände durch die Luft fliegen oder Dach­ziegel herabfallen. Deshalb sind Sie in geschlossenen Räumen am besten aufgehoben.
  • Halten Sie Sicherheits­abstand von Strommasten – wenn diese umkippen, ist das doppelt gefährlich.
  • Nehmen Sie Sturm­warnungen ernst und informieren Sie sich über die aktuelle Wetter­entwicklung, zum Beispiel mit der Push-­App von MeteoSchweiz.

So schützen Sie Ihr Hab und Gut

  • Alles, was auf Balkon und Terrasse oder im Garten nicht niet- und nagel­fest ist, sollten Sie sichern, an einen windge­schützten Ort stellen oder ins Haus nehmen: Blumentöpfe, Garten­möbel oder Deko­rations­gegenstände.
  • Fahren Sie die Sonnen­storen ein, ziehen Sie die Rollläden hoch und schliessen Sie Türen und Fenster.
  • Stellen Sie Ihr Auto, falls möglich, in die Garage oder den Carport und vermeiden Sie unnötige Fahrten.
  • Und sollte der Sturm schneller aufziehen, als Sie Ihre Gegen­stände sichern können – Ihr Leben und Ihre Gesundheit sind wichtiger als der Blum­entopf: Aufräumen können Sie immer noch, wenn sich der Sturm etwas gelegt hat.

Richtig versichert bei Sturm

Zerstört der Sturm Ihre Garten­lounge oder zerbeult den Luxusgrill, zahlt die Hausrat­versicherung die Wiederbe­schaffung zum Neuwert – der Selbst­behalt beträgt bei Elementar­schäden 500 Schweizer Franken. Für Schäden am Haus wie abgedeckte Dachziegel zahlt die – in den meisten Kantonen obligatorische – Gebäude-­Feuer-/­Elementar­schaden­versicherung. Falls das Auto beschädigt wurde, übernimmt die Teilkasko­versicherung der Motor­fahrzeug­versicherung die Schäden. Und werden Menschen durch den Sturm verletzt, kommt die gesetzliche Unfallver­sicherung zum Tragen.
AquariuZ

Prüfen Sie Ihr individuelles Risiko

Mit dem Naturgefahren-Radar können Sie das Naturgefahren-Risiko für Ihre Objekte prüfen – sei es die Mietwohnung, das Eigenheim oder das Unternehmen. Neu finden Sie dort auch die Risiken Erdbeben, Oberflächenabfluss, Hagel, Stürme und Murgänge. Probieren Sie es aus: Sie müssen lediglich die Adresse eingeben und erfahren nach wenigen Klicks, ob Ihr Standort gefährdet ist und wie Sie diesen schützen können. Ausserdem empfehlen wir Ihnen, den Versicherungs­schutz für Gebäude, Hausrat und Ihr Unternehmen regelmässig zu überprüfen.

Weitere Artikel

Nachhaltiges Bauen und Sanieren

Nachhaltiges Bauen und Sanieren: Wir unterstützen Sie!

Energie ist zunehmend ein rares und teures Gut. Verschwendete Energie ist nicht nur schlecht fürs Klima, sondern auch fürs Portemonnaie – insbesondere bei Immobilien.
Frau springt in grünen Gummistiefel in eine Pfütze

Überschwemmungen nehmen zu: Was tun?

Extreme Wetter­situationen häufen sich. Vermehrt kommt es zu Über­schwemmungen. Was tun, wenn der Keller überflutet ist?
überlaufene Badewanne

Wasserschaden – das müssen Sie wissen

Ob Rohrbruch oder nasser Keller: Schäden durch Wasser können viele Ursachen haben. Erfahren Sie alles Wichtige zum Thema «Wasserschaden» – wer zahlt, wie schütze ich mich und was tun, wenn es dennoch passiert?