Tiny House

Tiny House – grosser Traum

Die Faszination für Tiny Houses wächst stetig – diese kleinen Häuschen, die aus den Sozialen Medien bekannt sind, verkörpern mehr als einen aktuellen Trend. Sie stehen für einen nachhaltigen, modernen und bewussten Lebensstil. Sie überlegen, Ihr Leben auf weniger Quadratmetern Wohnfläche zu führen? Dieser Artikel beantwortet wichtige Fragen rund um die Mini-Häuser.

Tiny Houses bieten alles, was Sie auf einer kompakten Fläche benötigen. In der Regel haben Tiny Houses eine Wohnfläche von maximal 50 Quadrat­metern. Intelligente Raum­gestaltung wie Klapptische, Hochbetten und multifunktionale Möbel sind deshalb das A und O. 

Es gibt verschiedene Arten von Tiny Houses. Einige sind auf Rädern, andere fest verankert. Wie Sie sich entscheiden, hängt davon ab, was Sie suchen. Möchten Sie reisen und Ihr Zuhause mitnehmen? Dann ist ein mobiles Minihaus das Richtige für Sie. Bevorzugen Sie einen festen Platz, wollen aber dennoch klein und gemütlich wohnen? Dann könnte ein stationäres Minihaus auf einem Campingplatz die Lösung sein.

Die Versicherungsfrage klären

Egal für welche Variante Sie sich entscheiden, Sie sollten Ihr Häuschen auf jeden Fall versichern. Dabei sind die individuellen Umstände wichtig. Es gibt verschiedene Varianten, abhängig davon, ob Ihr Minihaus auf festem Grund oder auf einem Anhänger steht.

Zunächst einmal gilt für alle Tiny Houses: Der Inhalt kann ganz einfach über die Hausratversicherung abgesichert werden. Ihre Möbel und beweglichen Gegenstände wie Laptop, Fahrrad oder Kleidung sind somit versichert. Um das Häuschen selbst zu versichern, müssen Sie zunächst bestimmen, zu welcher Kategorie es gehört. Grundsätzlich lassen sich in drei Kategorien unterscheiden:

1. Tiny House als Gebäude
Wurde Ihr Tiny House mit einem Fundament erstellt, gilt es wahrscheinlich als Gebäude. Ob es als Gebäude gilt, richtet sich nach den Vorschriften zu den kantonalen Gebäudeversicherungen. Für Kantonen ohne solche Einrichtungen hat der Schweizerische Versicherungs­verband (SVV) Abgrenzungs­regeln aufgestellt. Wird Ihr Tiny House als Gebäude eingestuft, müssen Sie es in gewissen Kantonen obligatorisch gegen Feuer und Naturkatastrophen wie Hochwasser, Überschwemmung, Sturm oder Hagel versichern. Andere Risiken wie Wasser können Sie bei privaten Gebäude­versicherern zusätzlich absichern. 

Wird es aber als «Fahrnisbaute», also als nicht-permanente Baute wie ein Garten­häuschen oder ein Geräteschuppen eingestuft, greift die Hausratversicherung. Diese Versicherung deckt Schäden am Haus, am Zubehör und an der Einrichtung. Sie schützt auch gegen Gefahren wie Feuer, Wasser und Diebstahl. Bruchschäden an Fensterscheiben lassen sich ebenso abdecken.

2. Mobiles Tiny House mit eingelöstem Anhänger
Wenn Ihr Tiny Haus fest mit einem Anhänger verbunden ist, können Sie es als Wohnanhänger einlösen. In diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, eine Motorfahrzeug-Versicherung für ihr Tiny House abzuschliessen. 

  • Mit einer Teilkasko-Versicherung versichern Sie Ihr Häuschen gegen Diebstahl und Marderschäden sowie gegen weitere Gefahren, die durch Hagel, Feuer oder Vandalismus entstehen. Fest verbundene Gegenstände wie Kochherd, Schlafstellen etc. können Sie ebenfalls mitversichern.
  • Eine Vollkasko-Versicherung ist dann sinnvoll, wenn Sie oft unterwegs sind. Denn sie schützt auch vor Kollision im Strassenverkehr. 

Nicht fest verbundene Gegenstände, wie Geschirr oder Bettzeug, sind nicht automatisch mitversichert. Mit der Zusatzdeckung für mitgeführte Sachen können Sie diese Dinge aber einschliessen.

Gut zu wissen: Die Motorfahrzeug-Versicherung gilt in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, in allen Ländern Europas sowie in den Mittelmeer-, Rand- und Inselstaaten. Der Versicherungsschutz gilt auch dann, wenn Sie Ihr mobiles Tiny House übers Meer transportieren.

3. Tiny House mit Anhänger, aber nicht eingelöst
Wenn Ihr Häusschen fest auf einem Anhänger steht, aber nicht eingelöst ist, gilt es als «Fahrnisbaute». In diesem Fall können Sie es über eine Hausratversicherung versichern. Diese Versicherung deckt Schäden am Tiny House und an festen Teilen ab. Sie schützt vor Feuer, Wasser und Diebstahl. Auch Glas­schäden sind in der Regel mitversichert. Normalerweise steht so ein Häuschen immer am gleichen Ort. Wenn Sie aber umziehen und es dabei beschädigt wird, ist auch das versichert. Bei Zurich aber nur, wenn Sie innerhalb der Schweiz oder Liechtenstein umziehen. Informieren Sie Ihren Versicherer in jedem Fall über den neuen Standort.

Kleines Haus, grosse Freiheit

Auch wenn die grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung noch nicht in kleinen Häuschen wohnt, wird das Wohnen auf kleinem Fuss immer beliebter. Inspiriert durch die damit verbundene Freiheit, Einfachheit und den grünen Lebensstil wächst die Bewegung. Trotzdem ist es schwierig vorherzusagen, wie schnell sich dieser Trend weiter­entwickeln wird. Ob solche kleinen Häuser in der Schweiz eine dauerhafte und sichere Wohnoption darstellt, hängt von den Fortschritten in der rechtlichen und baulichen Entwicklung ab.

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen:

Was sind die Vor- und Nachteile von Tiny Houses?

Jede Wohnform hat ihre Vor- und Nachteile. Beim Tiny House sind das Folgende:

Vorteile

  • Nachhaltigkeit: Ein kleines Haus benötigt weniger Ressourcen für Bau und Betrieb. Sie brauchen im Unterhalt auch weniger Energie, was Ihren ökologischen Fussabdruck verringert.
  • Kostenersparnis: Tiny Houses sind oft günstiger als herkömmliche Immobilien. Sie machen damit weniger Schulden. Ausserdem sind die laufenden Kosten für Energie, Wasser und Abfallentsorgung in der Regel tiefer.
  • Flexibilität: Viele Mini-Häuser können auf einem Anhänger transportiert werden. Wenn Sie zum Beispiel den Standort wechseln oder in eine andere Stadt ziehen, kommt Ihr Haus einfach mit.
  • Einfacherer Lebensstil: Weniger Wohn- und Stauraum bietet Ihnen die Möglichkeit, sich von unnötigem Ballast zu befreien.
  • Unabhängigkeit: Es gibt kleine Häuschen, die ohne Anschluss an Strom-, Wasser oder Abwassernetze auskommen. Auf diese Weise können sie unabhängiger leben und auf nachhaltige Art und Weise mit Energie und Wasser umgehen.

Nachteile

  • Begrenzter Raum: Minihäuser bieten begrenzt Platz für Bewohnerinnen und Besucher. Dies kann zu Platzproblemen führen, insbesondere wenn man eine Familie hat oder Gäste empfangen möchte. Ausserdem kann auf engem Raum die Privatsphäre eingeschränkt sein.
  • Gesetze und Vorschriften: Jeder Kanton in der Schweiz hat eigene Regeln für Tiny Houses. So ist es oft nicht erlaubt, ein solches Haus auf öffentlichem Grund oder ohne eine Baubewilligung zu platzieren. Zudem gibt es oft Einschränkungen hinsichtlich deren Grösse und Ausstattung.
  • Klimatische Bedingungen: Die Schweiz hat ein alpines Klima mit kalten Wintern und warmen Sommern. Tiny Houses können oft nicht so gut isoliert sein wie herkömmliche Häuser. Das kann dazu führen, dass sie im Winter kalt sind und im Sommer zu heiss.
  • Eingeschränkte Lagerung: Es kann schwierig sein, genügend Stauraum für alle persönlichen Gegenstände zu finden. Dadurch besteht die Gefahr, dass der Wohnraum nicht aufgeräumt oder organisiert ist.
  • Einschränkungen bei Wiederverkauf: Tiny Houses sind in der Schweiz noch relativ neu und haben noch nicht den gleichen Stellenwert wie herkömmliche Häuser. Dadurch kann es schwierig sein, einen Käufer oder eine Käuferin zu finden, wenn man das Mini-Haus wieder verkaufen möchte.

Was kostet ein Tiny House?

Die Preise für Tiny Houses sind sehr unterschiedlich. Die Grösse, das Design und das Material spielen hier eine Rolle. Auch, ob Sie es selbst bauen oder von Profis machen lassen, beeinflusst den Preis. Normalerweise können Sie für ein Tiny House in der Schweiz mit CHF 50’000 bis CHF 150’000 Franken rechnen.

Vergessen Sie aber nicht die zusätzlichen Kosten. Dazu gehören unter anderem die Kosten für das Grundstück, Anschlüsse für Strom und Wasser, Transportkosten und die Versicherung. Bevor Sie ein Bau-Projekt beginnen, sollten Sie daher alle Kosten gründlich durchrechnen.

Worauf sollte man beim Bau oder bei der Anschaffung eines Tiny Houses achten?

  • Prüfen Sie die Zonen- und Bauvorschriften. Ihr Tiny House muss legal aufgestellt werden können.
  • Bedenken Sie die Transport- und Standortan­forderungen, besonders wenn Ihr Tiny House mobil ist.
  • Die Grösse und das Design sollten Ihren Bedürfnissen entsprechen.
  • Planen Sie die Raumaufteilung sorgfältig, besonders wenn der Platz begrenzt ist.
  • Überlegen Sie, ob Sie Zugang zu Strom- und Wassernetzen benötigen, oder informieren Sie sich über alternative Energiequellen.
  • Achten Sie auf die Qualität der Materialien und des Baus. Ihr Häuschen sollte langlebig sein.
  • Planen Sie Ihre Finanzen gut. Berücksichtigen Sie alle Kosten, einschliesslich Kauf, Bau, Transport, Land und Genehmigungen.

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