Frau, Mann und Puzzle

Wissen ist Geld: Nur wer sich auskennt, sorgt optimal vor

Für finanzielle Freiheit im Alter ist es wichtig, auch privat gezielt vorzusorgen. Voraussetzung dafür ist ein grundlegendes Finanzverständnis. Die aktuelle «Fairplay»-Studie zeigt das eindrucksvoll auf: Wer sich bei Finanzthemen auskennt, investiert den Sparfranken viel renditeorientierter – und kann so wahrscheinlich massiv mehr aus seinem Geld machen.
Das 3-Säulen-System der Schweiz hat das Ziel, die Menschen umfassend abzusichern: für finanzielle Unab­hängigkeit nach der Pensionierung, aber auch bei dauerhaften Erkrankungen oder einem Todesfall. Aus der 1. Säule (staatliche Vorsorge) und der 2. Säule (berufliche Vorsorge) zusammen soll sich ein Alters­einkommen von rund 60% des bisherigen Verdienstes ergeben. 

Die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Das Forschungsinstitut Sotomo hat unter dem Titel «Fairplay in der beruflichen Vorsorge» im Auftrag der Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG bereits vier Mal eine repräsentative Umfrage durchgeführt. In der «Fairplay»-Studie 2023 haben die Befragten angegeben, dass sie im Alter durchschnittlich 76% des bisherigen Einkommens benötigen, um gut zu leben. Wer nur in der 1. und 2. Säule einzahlt, hat also in der Regel eine Vorsorgelücke. Je nach Lebens­situation kann diese Lücke noch grösser sein, zum Beispiel, wenn jemand Teilzeit arbeitet oder eine Zeitlang nicht erwerbstätig war. 

Säule 3a: Nur jede zweite Frau nutzt sie

Wer gut abgesichert sein möchte und nach der Pensionierung finanzielle Freiheit geniessen will, sollte unbedingt zusätzlich privat vorsorgen – z.B. in der 3. Säule. Die Beiträge für die Säule 3a lassen sich direkt vom steuerbaren Einkommen abziehen. In der Erwerbsbevölkerung nutzen 62% der Männer diese Möglichkeit bereits, jedoch nur 50% der Frauen, so die «Fairplay»-Studie 2024. Auch andere Vorsorge­möglichkeiten, wie die freie Vorsorge in der Säule 3b, sind beliebt. Gleichwohl haben 16% der männlichen und sogar 29% der weiblichen Erwerbs­personen noch überhaupt keine zusätzliche Vorsorge getätigt.

Anlegen in Wertschriften: auf lange Sicht viel mehr Renditepotenzial als ein Sparkonto

Auf lange Sicht gibt es mit sehr grosser Wahr­scheinlichkeit die beste Rendite nicht auf dem Sparkonto, sondern bei einer Geldanlage in Wert­schriften wie zum Beispiel in Aktien oder Fonds. Ein Beispiel zeigt dies eindrucksvoll: 

Stellen wir uns vor, drei Freunde hätten Anfang Januar 2004 CHF 100’000 angelegt: Der erste Freund zahlt sein Geld auf dem Sparkonto ein, der zweite legt es in Obligationen in Schweizer Franken an und der dritte investiert in einen Aktien­fonds, der den Swiss Performance Index abbildet. Das Spar­konto entwickelt sich langsam, aber stetig, die Obligationen haben gewisse Schwankungen. Der Aktien­fonds unterliegt grösseren Schwankungen und kann zwischenzeitlich sogar an Wert einbüssen, insbesondere während der Finanzkrise 2008 und der Coronakrise 2020. Dennoch hat die Anlage im Aktienfonds auf lange Sicht mit Abstand die beste Rendite erbracht, wie die drei Freunde feststellen: 

Nach zwanzig Jahren, Ende Dezember 2023, liegen auf dem Sparkonto CHF 122’000, die Anlage in Obligationen hat nun einen Wert von CHF 140’000, und der Aktienfonds ist sogar CHF 366’000 wert.

Renditeorientiert investieren? Das tut nur eine Minderheit

Doch in der Schweiz investiert nur eine Minderheit zumindest einen Teil der privaten Ersparnisse in Anlagen wie Aktien oder Fonds: Gemäss «Fairplay»-Studie sind es nur 44%. Männer investieren häufiger renditeorientiert als Frauen, Ältere häufiger als Jüngere. Der entscheidende Faktor ist jedoch das Finanzwissen: In der Gruppe der gut oder sehr gut Informierten geben 70% an, dass sie in renditeorientierte Anlagen investieren. Bei Personen, die das eigene Wissen als «schlecht» oder «sehr schlecht» einschätzen, sind es nur 14% (siehe Grafik). Das bedeutet: Wissen ist Geld. Fehlende Finanzkompetenz führt dazu, dass Menschen Entscheidungen treffen, ohne die Konsequenzen genau zu verstehen – dies bezahlen sie unter Umständen mit einem massiv niedrigeren Alterskapital. 

Die Bedeutung des Wissens zeigt sich auch beim Geschlechterunterschied: Als Grund für die Zurückhaltung bei Geldanlagen nennen Männer und Frauen ähnlich häufig Gründe wie das Risiko oder den Mangel an Ersparnissen. Frauen sagen aber sehr viel häufiger, dass ihnen das Wissen fehlt, um mehr in renditeorientierte Anlagen zu investieren. 

Grafik

Die finanzielle Zukunft an die Hand nehmen

Es ist also sehr wichtig, selbst Finanzwissen aufzubauen – und sich kompetent beraten zu lassen: Welche Vorsorge ist für mich die richtige? Wie viel Risiko kann und will ich bei der Wahl meiner Anlage­strategie eingehen? Wie ist mein Zeithorizont? Wo liegen meine Vorsorge­lücken, wie kann ich mich und allenfalls meine Familie gesamtheitlich absichern? Und was kostet mich das? Diese Fragen lassen sich im Rahmen einer Vorsorge­beratung klären. So entsteht eine massgeschneiderte Lösung, die genau auf die individuellen Wünsche und die persönliche Lebens­situation zugeschnitten ist. 

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