Stress verhindern und Burnout vorbeugen

Stress ist ein weitverbreitetes Phänomen in der heutigen Arbeitswelt, daran haben wir uns gewöhnt. Doch Stress kann krank machen. Daher ist es wichtig, aufmerksam zu sein und Warnsignale frühzeitig ernst zu nehmen. Durch den richtigen Umgang mit Stress kann Erkrankungen durch chronische Überbelastung vorgebeugt werden.

Was ist Stress genau?

Stress ist die natür­liche Reaktion unseres Körpers auf Gefahren und Bedrohungen. Wir erleben diesen Zustand als unangenehm, fühlen uns angespannt, unruhig oder gar ängstlich. Oft findet sich die Ursache von Stress im Unter­nehmen selbst. Restrukturierungs­prozesse, Entlassungen, rasante Produkte­zyklen, Führungs­wechsel und Arbeits­über­lastung bewirken, dass die Mitarbei­tenden sich nicht mehr als Teil der Firma fühlen.

Stress am Arbeits­platz entsteht dann, wenn eine Person das Gefühl hat, dass sie ihre Auf­gaben nicht bewäl­tigen kann. Oder wenn sie mit der Situation am Arbeits­platz nicht fertig wird, zum Beispiel im Fall von Konflikten, Mobbing, Misstrauen oder fehlender Anerkennung. Auch eine unklare Grenze zwischen Arbeits­welt und Privat­leben, zum Beispiel durch die ständige Erreich­bar­keit per Internet und E-Mail, birgt Risiken.

Der Mensch empfindet Stress, wenn Einsatz und Beloh­nung ins Ungleich­gewicht geraten.

Wann Stress zum Dauerzustand wird

Es geht nicht um die Dauer von Stress, sondern in erster Linie auch um die Stress­qualität und die Stress­adaptions­fähig­keit. Die Empfindung von Stress ist abhängig von den Ein­stellungen, dem Selbst­wert­gefühl und den Fähig­keiten des Einzelnen. Wenn eine Person in guter Verfassung ist, sich an Stress anpassen kann und ihn als antreibend empfindet, kann sie auch für lange Zeit unter hohem Stress gut funktionieren. Ausserdem kann Stress auch als positiv empfunden werden, wenn wir zum Beispiel an einer spannenden Aufgabe arbeiten, uns verlieben oder ein Fussball­spiel unserer Lieblings­mann­schaft anschauen.

Guter Stress steigert die Moti­vation, Auf­merksam­keit und Leistungs­fähig­keit.

Burnout-Gefahr entsteht dann, wenn jemand seine persön­lichen Werte und Talente weder in der Arbeit noch im Privaten leben kann. Wenn er die Arbeit nicht als sinn­voll und frucht­bar erlebt. Wenn er das Privat­leben als Belastung und nicht als Erholung empfindet. Betroffene versuchen oft, ihre Schwierig­keiten lange zu verbergen und erste Anzeichen zu überspielen oder andere Erklärungen dafür zu finden. Es ist schwer, sich einzuge­stehen, dass man seine berufliche oder private Situation nicht länger meistern kann.

Anzeichen

Verhaltensänderungen:

  • Beruf zum hauptsächlichen Lebensinhalt erklären
  • Gefühl der Unentbehrlichkeit und Unersetzbarkeit am Arbeitsplatz
  • Hyperaktivität und Ruhelosigkeit, trotz Krankheit zur Arbeit gehen
  • Gereiztheit, oft rasches Aufbrausen, Aggressivität
  • sozialer Rückzug, häufiges Weinen bei geringen Anlässen, Nägelkauen
  • Mahlzeiten im Stehen zu sich nehmen, ständiges Zuspätkommen



Körperlich:

  • Magenprobleme, Herzrasen, Atembeschwerden, Schlafstörungen
  • Rückenschmerzen, Tinnitus, Schwindel



Emotional:

  • Verzweiflung und Depression, negatives Denken, geringes Selbstwertgefühl
  • Hilflosigkeit, Gedankenkreisen, Wortfindungsstörungen, Konzentrationsstörungen, Entscheidungsschwierigkeiten, Vergesslichkeit
  • Panikgefühl, Unsicherheit, Einsamkeit, Wut, Resignation, ständige Traurigkeit, Überempfindlichkeit auf Reize, innere Antriebslosigkeit

Was kann der Arbeitgeber tun?

Heute ist ein gutes Betriebs­klima mit gelebtem Team­geist und klaren Wert­vorstellungen, fairen beruflichen Entwicklungs­möglich­keiten und Raum für Selbst­bestimmung wichtiger als die Orientierung an materiellen Werten. Deshalb ist es empfehlens­wert, bereits präventiv mit Fach­leuten zusammen­zuarbeiten.

Wenn sich der Gesundheits­zustand von Mitarbeitenden aufgrund andauernden Stresses verschlechtert oder ihr Verhalten sich auffällig verändert, sollte der Arbeit­geber recht­zeitig professionelle Hilfe von einem Arzt, Psycho­logen oder Coach in Anspruch nehmen, bevor den Betroffenen die Situation über den Kopf wächst.

Mit der recht­zeitigen und richtigen Hilfe können Burnouts abge­schwächt oder ver­hindert werden.

Werden Warn­symptome früh­zeitig vom Arbeit­geber wie auch im privaten Umfeld erkannt, kann mit der richtigen Hilfe erreicht werden, dass das Burn-out nicht oder nur abgeschwächt zum Ausbruch kommt. Deshalb sollte der Arbeit­geber aktiv auf die Betroffenen zugehen und ihnen Unter­stützung anbieten. Geschieht dies recht­zeitig und mit Begleitung einer professio­nellen Fach­kraft, sind leistungs­fähige und zufriedene Mitarbei­tende die Folge.

Übrigens: Zurich engagiert sich auch bei ihren Kunden für die Prävention und Früh­erkennung von Burnout-Fällen – im Sinne einer lang­fristigen partner­schaft­lichen Zusammen­arbeit zwischen Unter­nehmen und Versicherungs­gesellschaft.

Tipps

Erstellen Sie einen Wochen­plan, der beruf­liche, soziale und private Zeit­fenster enthält. Trennen Sie im beruflichen Bereich das Unwichtige vom Wichtigen und arbeiten Sie fokussiert. Das schafft Ruhe und Energie. Gleichzeitig sollten Sie regel­mässig Zeit für entspannende Aktivi­täten einplanen. Einige Bei­spiele sind:
  

  • körperliche Aktivität, zum Beispiel Sport, Wandern, Spazieren­gehen, Rad­fahren, Yoga
  • Wellness, zum Beispiel Massagen, Sauna, ein heisses Bad
  • Entspannungs­techniken, zum Beispiel progressive Muskel­relaxation, autogenes Training, Meditation
  • Freizeit­gestaltung und Hobbys, zum Beispiel Aktivitäten mit Freunden oder Familie, Garten­arbeit, Lesen
  • Bewegung und Erholung in der Natur, zum Beispiel auf dem Zurich vitaparcours

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