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 Das Hotelier-Ehepaar Christa und Josef Taugwalder:
«Die Wucht der Wassermassen hat enorme Sachschäden verursacht.»
 Das Wasser kam sehr schnell
Nach dem Hotel in Zermatt wird wenige Tage später auch die Garage Aminona von Zurich-Kunde Raphaël Rudaz in Sierre im Unterwallis von der Rhone überschwemmt. Rudaz will am Sonntag früh zum Golfspielen, als ihn ein Freund anruft und ihn vor dem drohenden Un- heil warnt. Rudaz reagiert blitzschnell. Als er bei seinem Betrieb eintrifft, quellen die Wassermassen bereits aus den Gittern der Strassenabläufe. Als Erstes rettet er Kundenautos aus dem Untergeschoss. Aus seinem Büro nimmt er Computer, Safe und wichtige Unter- nehmenspapiere mit. Für mehr reicht die Zeit nicht. «Das Wasser kam sehr schnell. Einsatzkräfte haben kurze Zeit später das Gebiet abgeriegelt und den Strom abgestellt», so Rudaz. Familien- dokumente und Urkunden muss er aus
Zeitgründen zurücklassen. «Das sind Dinge, die unersetzlich sind.»
Alles sank in mir auf null
In Zermatt realisiert die Hoteldirektorin nach der Evakuation der Gäste, welche enormen Sachschäden die Wucht der Wassermassen im Swiss Alpine Hotel Allalin angerichtet hat. Heizungskeller, Skiraum, Lagerräume, der mit Herzblut eingerichtete, neuwertige Spa-Bereich – alles ist meterhoch gefüllt mit einer Masse aus Sand, Geschiebe, Holz und Steinen. Im Frühstücksraum im Erdge- schoss steht das Wasser 40 Zentimeter hoch. Innert Minutenfrist wurde alles zerstört. «Es war ein Schock, als ich das realisiert habe. Alles sank in mir auf null», schildert Taugwalder diesen bestürzen- den Moment. Das jahrzehntealte Foto- archiv des Hotels, das ihre Eltern erbaut
haben, ist ebenso unwiederbringlich zerstört wie weitere persönliche Gegen- stände. Die Sommer-Hochsaison des Betriebs ist jäh zu Ende, bevor sie richtig begonnen hat.
Die Zurich-Leute waren von der ersten Minute an für mich da Nachdem er seine Garage dem Schick- sal überlassen musste, ruft Zurich-Kunde Rudaz noch am Sonntagmorgen um
11 Uhr den lokalen Generalagenten an. Roger Besse zeigt Empathie, hört zu, versteht, beruhigt und erklärt ihm ruhig und verständlich die ersten Schritte. Das hilft ungemein. «Von der ersten Minute an, als es passiert ist, waren
die Zurich-Leute für mich da», betont Raphaël Rudaz. Am Montagmorgen, einen Tag nach der Überschwemmung, darf er erstmals offiziell in seine Firma.
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