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EXTREMEREIGNISSE
 Um das Gebäude herum hinterlässt das Rhone-Hochwasser Schlamm, Trümmer und Erde. Das Untergeschoss mit Büro, Werkstatt und einem umfangreichen Ersatzteillager war beim Höchststand bis zu 60 Zentimeter unter Wasser. «Ich konnte nicht weinen, aber es tut weh, wenn man das zum ersten Mal sieht.» Am Montagmorgen um 7.30 Uhr meldet er den Schaden offiziell Zurich und beginnt zeitgleich mit den Aufräum- arbeiten. Sekretariats-, Werkstatt-, und Verkaufspersonal – alle Mitarbeitenden unterstützen tatkräftig beim Räumen, Trocknen, Sortieren und Reinigen. «Ein Wahnsinnsjob, eine verrückte Sache», so Rudaz. Für Zurich-Generalagent Roger Besse ist das Verhalten des Ga- ragisten vorbildlich: «Er hat von Beginn an alle verfügbaren Kräfte mobilisiert, um den Betriebsunterbruch so kurz wie möglich zu halten.»
Exemplarische Kundennähe
Auch beim Unwetter in Zermatt reagiert Zurich prompt. Christa Taugwalder des Swiss Alpine Hotels Allalin: «Unser Kun- denberater, Olivier Horvath, kam sofort. Im Gewimmel der ersten Stunden hat er mich angesprochen. Das war eminent wichtig für mich. Vor allem, dass er mich auch moralisch aufgefangen hat.» Der Generalagent für das Oberwallis, Pascal Zurbriggen, sagt: «Diese Kundennähe zeigt exemplarisch, dass Zurich die Er- wartungen der Kundin nicht nur erfüllen, sondern sogar übertreffen konnte. Das macht mich sehr stolz auf Kundenberater wie Olivier Horvath, welche nicht nur in Fällen wie diesen die Extrameile gehen.»
Personal halten als Schlüssel
zur Wiedereröffnung
Das Hotel verfügt über eine umfas- sende All-Risk-Sachversicherung, welche einen weit grösseren Versiche- rungsschutz als traditionelle Lösungen bietet. Neben den regelmässig geprüf- ten Versicherungswerten ist auch die Absicherung eines Betriebsunterbruchs zentral. Christa Taugwalder bestätigt: «Das ist extrem wichtig.» Nachdem
das Personal für die Aufräumarbeiten eingesetzt und Kurzarbeitsentschädi- gung beim Kanton beantragt worden war, suchte Zurich gemeinsam mit dem Be- trieb Übergangslösungen. Besonders im Gastrobereich ist der Fachkräfteman- gel ausgeprägt. Erfahrenes Personal wie im Swiss Alpine Hotel Allalin ist begehrt und wird schnell abgeworben. «Wir set- zen alles daran, dass wir unsere 14 lang- jährigen Mitarbeitenden halten können. Nur so können wir unser gesetztes
Ziel erreichen, zur Hochsaison kurz vor Weihnachten den Betrieb wieder auf- zunehmen», betont Taugwalder.
Nähe zum Kunden entscheidend
In der Garage Aminona sind im betrof- fenen Untergeschoss die wichtigsten Aufräumarbeiten nach rund zehn inten- siven Aufräumtagen abgeschlossen. «Ich hatte Glück, dass im Lager viele Ersatzteile höher oben gelagert waren.» Trotz zeitnaher Kostengutsprachen von Zurich dauert es mehrere Wochen, bis die bestellten neuen Maschinen geliefert werden. «Ich profitiere davon, dass es Garagen gibt, welche mir ihre Werkstattgeräte ausgeliehen haben.» Viele Kundinnen und Kunden zeigten Verständnis für den Betriebsunter- bruch. «Es gab sogar solche, welche vorbeikamen und uns beim Aufräumen unterstützen wollten.» Das Fazit von
Generalagent Roger Besse aus Sierre: «Unser Schadeninspektor, Christian Emery, hat die Garage in der ersten Wo- che fast täglich besucht. Das zeigt, dass nicht nur ein hohes Mass an Professio- nalität, sondern auch die Nähe und damit die Beziehung zum Kunden Schlüssel zu unserem Erfolg sind.» Trotz kurzem Be- triebsunterbruch und einem beträcht- lichen Schaden blickt Raphaël Rudaz optimistisch in die Zukunft: «Ich bin gut versichert, ich habe keine Sorgen.»
Wiedereröffnung im Dezember als Perspektive
In Zermatt sind in Zusammenarbeit mit dem von Zurich beauftragten Architek- ten die Handwerkerkapazitäten für die Instandsetzung des Swiss Alpine Hotels Allalin reserviert. Es braucht Durchhalte- willen bis zur geplanten Wiedereröff- nung. Christa Taugwalders Motto: «Wir nehmen es Tag für Tag. Wir haben, auch dank der Begleitung von Zurich, eine Perspektive!» Ihr Herzenswunsch: dass sich Gäste trotz der schlimmen Bilder aus Zermatt nicht abschrecken lassen und ab 2025 wieder auf die bewährte Gastfreundschaft und den Service im Swiss Alpine Hotel Allalin vertrauen.
Es war ein Schock, als ich das realisiert habe. Alles sank in mir auf null. Christa Taugwalder
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