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KUNDENSTORY
Die Entsorgung muss bis zur Verbren- nung dokumentiert und der Kantons- apothekerin mitgeteilt werden. Trans- parenz ist wichtig.
Dies ist im Interesse der Metamount Schweiz AG. «Mit dem medizinischen Cannabis entsteht ein komplett neuer Markt. Es ist uns wichtig, dass man da sauber vorgeht», sagt Andreas Gosch. Denn vieles ist noch unklar. Unter an- derem auch der Nutzen der Pflanzen. «Es gibt keine breite wissenschaftliche Studie, die die heilende Wirkung von Cannabis eindeutig belegt. Dokumen- tiert sind vor allem viele Einzelfälle, in denen der Einsatz erfolgreich war», sagt Prof. Dr. Sandra Hofmann. Die Profes- sorin für biomedizinische Technik und Apothekerin begleitet seit diesem Jahr in einem Teilzeitpensum die Cannabis- entwicklung bei Metamount Schweiz.
Cannabis wird zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt Arzneimittel aus Cannabis kommen in der Medizin vor allem bei der Schmerz- behandlung zum Einsatz: beispielsweise bei Schmerzen, die durch Krebs verur-
Mackool Brunschwiler und Arben Morina
bei der Pflege der 4’000 Setzlinge.
sacht werden, aber auch bei Personen mit Multipler Sklerose oder anderen neurologischen Krankheiten sowie bei Übelkeit und Appetitverlust, die in Zusammenhang mit einer Chemothe- rapie entstehen. Cannabis werde vor allem begleitend zu Behandlungen oder Therapien eingesetzt, sagt Hofmann. Zudem werden die Stoffe nicht in einer so hohen Dosis eingesetzt, dass es zu einem Rauschzustand kommt.
4’000 Setzlinge wachsen in Gren- chen. Die Pflanzen sind sehr genüg- sam. Neben der idealen Temperatur
von 27 Grad ist vor allem eine stetige Frischluftzufuhr entscheidend. Bevor diese Luft zu den Pflanzen gelangt, wird sie gefiltert. «Die Luft muss so sauber wie möglich sein. Wenn du mal einen Schädling hast, kannst du die ganze Ernte vergessen», so Gosch.
Betrieb stösst auf
internationales Interesse
Andreas Gosch ist per Zufall Geschäfts- führer der Metamount Schweiz AG ge- worden. «Ich war schon vieles im Leben: Käser, Maurer, Gipser und Bauunterneh- mer. Aber mit Cannabis hatte ich bislang nie was am Hut», sagt er. Es war die Familie Spörri-Müller, der unter anderem das Gewerbeareal in Grenchen gehört, die ihn anfragte, ob er nicht die Produk- tion von medizinischem Cannabis auf- bauen wolle. «Ich war zu Beginn noch ein wenig skeptisch. Doch heute bin ich völlig fasziniert von meiner neuen Auf- gabe», erzählt er. Dies wohl auch, weil die Zusammenarbeit mit den Eigentümern unkompliziert verläuft. «Es herrscht ein sehr partnerschaftliches Verhältnis.» Dieses besteht auch mit Zurich Schweiz, über die sämtliche Versicherungen lau- fen. «Die Zusammenarbeit mit Zurich ist
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