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PRÄVENTION
Der grosse Wandel
Der Klimawandel führt nicht nur zu häufigeren Naturkatastrophen und teureren Schäden, er kann ganze Produktionsprozesse durcheinanderbringen und führt zu vielen neuen Regulierungen, die Firmen herausfordern. Zurich kann dank der jahrzehntelangen Expertise in Risikomanagement Firmen dabei unterstützen, die eigenen Risiken in den Griff zu bekommen, weniger Emissionen zu erzeugen und den neuen Reporting­Ansprüchen zu genügen.
David Schaffner
Der Standort war während Jahrzehnten ideal. Die Fabrik am Ufer eines grossen europäischen Flusses benötigt grosse Mengen Wasser, um ihre Anlagen regelmässig effizient kühlen zu können. Die komplexen Produktionsprozesse erzeugen immer wieder grosse Hitze in den Anlagen, die dann schnell herunter­ gekühlt werden müssen.
Gelegentliche Hochwasser waren zwar eine Herausforderung für das Unterneh­ men, das bei Zurich versichert ist, nach ersten Überschwemmungen lernten die Verantwortlichen aber schnell dazu. Notwendige Schutzbauten konnten
sie schnell und zu akzeptablen Kosten umsetzen. Das Risiko der Hochwasser war dadurch überschaubar.
Flusswasser ist zu warm
«In den vergangenen Jahren indes zeichnete sich ein Wandel ab, den die Firma nicht so einfach meistern kann», erzählt Urs Lüthy, Head of Commercial Insurance und Mitglied der Geschäfts­ leitung von Zurich Schweiz. «Anstatt gelegentlich zu viel Wasser führte der Fluss immer wieder während Wochen deutlich weniger Wasser als im lang­ jährigen Schnitt.» Plötzlich mangelte es
am Standort an Wasser, um die Anlagen rechtzeitig zu kühlen. Regulierungen füh­ ren richtigerweise dazu, dass die Firma dem Fluss nicht einfach nach Belieben Wasser entziehen kann.
In anderen Jahren war zwar die Wasser­ menge stets ausreichend, aufgrund der gestiegenen Durchschnittstemperaturen war das Flusswasser jedoch wärmer als im Durchschnitt. Auch dies ist ein grund­ legendes Problem, denn das Wasser, das die Firma nach dem Kühlungspro­ zess zurück in den Fluss führt, darf eine gewisse Temperatur nicht überschreiten. Ist das Wasser also überdurchschnitt­ lich warm, bräuchte die Firma überdurch­ schnittlich viel Wasser. Dies wiederum ist nicht möglich, da neben der Fabrik unzählige andere auf das Wasser an­ gewiesen sind.
Dynamische Massnahmen gegen Risiken
Dieses Beispiel eines Zurich­Firmen­ kunden zeigt: «Anpassungen an schwie­ rige Naturverhältnisse sind in den letzten Jahren massiv anspruchsvoller gewor­ den», erklärt Lüthy. «Oft genügt es nicht mehr, mit einmaligen Baumassnahmen die möglichen Auswirkungen eines
Risikos einzudämmen.» Unternehmen müssen teilweise ihre Produktion­ sprozesse oder Lieferketten anpassen und diese dynamisch managen, um auf sich verändernde Bedingungen flexibel reagieren zu können.
Zusammen mit den erfahrenen Risiko­ Ingenieuren von Zurich entwickelte
die Firma unterschiedliche und zum Teil dynamische Massnahmen, um die Produktion unabhängiger von Wasser­ menge und ­temperatur zu gestalten. Gleichzeitig trieb die Firma ihre Bestre­ bungen voran, die eigenen Emissionen zu reduzieren – um selber weniger zum Wandel des Klimas beizutragen.
Zurich hilft mit spezialisierter Einheit
Um Firmen beim Meistern der Heraus­ forderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu unterstützen, hat Zurich 2020 die «Zurich Resilience Solutions» gegründet. Die neue Geschäftseinheit wurde ins Leben gerufen, um Unterneh­ mungen mit einem neuen, ganzheitlichen Ansatz zu helfen, ihr Risikomanagement auf eine sich rasch verändernde Risiko­ landschaft vorzubereiten und wider­ standsfähig zu werden. «Wir verbinden
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