Page 19 - kmu-magazin-no-2-2021-de
P. 19

 velocorner fährt allen davon
Mario Friedli und Ciril Stebler gründeten 2019 velocorner.ch. Innerhalb von zwei Jahren wuchs die Plattform zum grössten digitalen Velomarktplatz der Schweiz. In der Pandemie erlebte das Unternehmen gar einen zusätzlichen Schub.
 Dominik Buholzer
Kann das auch mit Velos funktionieren, was sich im Automarkt bewährt hat? Wer ein Auto kaufen will, findet im Internet zahlreiche Portale, auf denen zwischen verschiedenen Marken und Modellen, zwischen Neuwagen und Occasionen verglichen werden kann. Im Velobereich gab es dies in der Art bislang nicht.
Ciril Stebler und Mario Friedli änderten dies und haben dazu velocorner.ch gegründet. velocorner.ch ist eine On­ line­Plattform, bei der Private wie auch Fachhändler Velos zum Kauf anbieten können. Gleichzeitig gibt es die Möglich­ keit, sein Occasionsbike einfach, schnell und sicher zu verkaufen.
Vor zwei Jahren gingen die beiden an den Start. Mittlerweile betreiben sie den grössten Online­Velomarktplatz der Schweiz. Über 15’000 Velos und Bikes finden sich auf der Webseite, welche monatlich gut 200’000 indivi­ duelle Zugriffe (Unique Clients) ver­ zeichnet 3’000 bis 3’500 Verkaufs­ anfragen kommen jeden Monat rein, 500 bis 600 Mal pro Monat kommt es zu einem Verkaufsabschluss.
Entscheidend für den Erfolg war, dass die Gründer schon früh Fachhändler von ihrer Idee überzeugen konnten. Heute sind es über 300, die ihr Waren­ lager auf velocorner.ch online anbieten. Dank einer ausgeklügelten Technik geht dies ganz einfach. «Es genügt ein Klick und der Händler hat seine Ware bei uns online gestellt», sagt Stebler.
Stebler und Friedli profitieren dabei von ihrer früheren Tätigkeit für einen führen­
den schweizerischen Online­Händler für Neu­ und Gebrauchtwagen sowie Motorräder und Nutzfahrzeuge. «Wir haben dort gelernt, was es heisst,
eine Online­Plattform erfolgreich zu betreiben», sagt Stebler.
Corona liess Nachfrage explodieren
Online boomt, das Geschäft mit Velos ebenso und das nicht erst seit der Pandemie. Mit Corona explodierte die Nachfrage aber geradezu. «Unsere Zahlen vervierfachten sich über Nacht», sagt Stebler. Es ist vor allem der Frei­ zeitmarkt, der rentiert. Viele kaufen nicht mehr nur für sich alleine ein Velo, sondern gleich für die ganze Familie. «Es hat sich rumgesprochen, dass bei uns trotz Lieferengpässen noch viele Bikes zu finden sind», sagt Stebler.
Gefragt sind derzeit vor allem E­Bikes, speziell E­Mountainbikes, sowie Gravel.
Die Gravel­Bikes sehen aus wie Renn­ räder, haben jedoch breitere Reifen, die eine hohe Geschwindigkeit auf Wald­ und Wiesenwegen zulassen. Dafür sind Herr und Frau Schweizer bereit, ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen. Im Durch­ schnitt werden auf velocorner.ch 3’100 Franken für ein neues Velo bezahlt, der Marktdurchschnitt liegt bei 1’148 Franken.
Zurich Schweiz ist von Beginn an Versi­ cherungspartner von velocorner.ch. Mit einem Team von sieben Personen seien sie auch heute noch ein kleines Unter­ nehmen, dies schlage sich aber nicht in der Zusammenarbeit mit Zurich nieder. «Wir schätzen an Zurich, dass man stets ein offenes Ohr für unsere Anliegen hat», sagt Stebler und ergänzt: «Wenn ich von anderen Start­ups höre, welche Probleme die mit ihren Versicherungs­ partnern bekunden, dann kann ich nur sagen: Wir haben ganz offensichtlich die richtige Wahl getroffen!»
 19



















































































   17   18   19   20   21