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In der Schweiz öffnet sich die Schere: Auf der einen Seite fehlen den kleinen und mittleren Firmen (KMU) wie auch den Konzernen immer mehr Arbeits- kräfte, auf der anderen Seite fallen immer mehr Menschen aus dem Erwerbsleben. Unfälle, körperliche Krankheiten und immer öfter psychische Beschwerden verunmöglichen es ihnen, einer regel- mässigen Erwerbstätigkeit nachzugehen.
In den letzten Jahren waren in der Schweiz teilweise bis zu 120’000 Arbeitsstellen unbesetzt – ein Rekord- wert, wie es ihn davor nur kurz nach der Jahrhundertwende und vor der Ein- führung des freien Personenverkehrs mit der Europäischen Union gab. Dies zeigen Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS). Jüngst ist diese Zahl zwar leicht gesunken auf rund 114’000, unzählige Firmen stehen damit aber
vor grossen Herausforderungen, recht- zeitig Personal zu finden. Besonders stark betroffen sind dabei die Bereiche Gesundheitswesen, IT, Elektrotechnik und Maschinenbau. Auch in der Gastro- nomie, im Bau- und Baunebengewerbe sowie im Detailhandel werden vermehrt Fachkräfte gesucht.
Doppelt so viele junge IV-Bezüger
Ebenso eindrücklich wie die Anzahl der gesuchten Personen ist jene der Menschen, die wohl für längere Zeit –
oder für immer – aus dem Arbeitsleben fallen: 2023 haben 20’100 Personen neu eine Rente der Invalidenversiche- rung (IV) erhalten. Laut dem Bundes- amt für Sozialversicherungen sind dies 3’200 Personen mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Anstieg um rund 19 Prozent. Psychische Krankheiten sind dabei in jedem zweiten Fall der Grund für die Erwerbsunfähigkeit. Besonders stark ist der Anstieg bei Menschen
im Alter von 18 bis 24 Jahren. In dieser Altersgruppe sind die Neurenten um 30 Prozent gestiegen. Insgesamt erhielten Ende 2023 in der Schweiz 251’000 Personen Leistungen von der IV.
IV-Bezügerinnen und -Bezüger sind indes nicht die einzigen Personen in
der Schweiz, die aus dem Erwerbsleben fallen. Hinzu kommen Menschen, die nach einer längeren Arbeitslosigkeit den Anspruch auf eine Arbeitslosenentschä- digung verlieren. Die meisten von ihnen landen nach dem Verzehr des eigenen Vermögens bei der Sozialhilfe. Aus der Schweizer Sozialhilfestatistik geht nicht hervor, wie viele Betroffene einst berufs- tätig waren. Auch Kinder und Ehepartner, die nie gearbeitet haben, sowie Rent- nerinnen und Rentner, die Ergänzungs- leistungen erhalten, werden mitgezählt. Nach den aktuellen Zahlen bezogen
in der Schweiz im Jahr 2022 insgesamt 364’000 Menschen Sozialhilfe.
Die Hürden zur IV-Rente
sind hoch
In der Schweiz leben also Hunderttau- sende Menschen im Erwerbsalter, die nicht arbeiten. In vielen Fällen ist klar, dass eine Arbeitstätigkeit ausgeschlos-
sen ist – denn die Hürden bis zum Zuspruch einer IV-Rente sind hoch. Dennoch gibt es auch viele Perso-
nen, die gerne arbeiten würden –
Michaela Christian Gartmann
Chief Human Resources Officer und Mitglied der Geschäftsleitung
und mit der richtigen Unterstützung eine realistische Chance haben, im Berufs- leben wieder Fuss zu fassen. Wenn auch nicht unbedingt im früheren Beruf.
In diesem Bereich engagiert sich Zurich im Rahmen der Corporate-Respon- sibility-Tätigkeiten. «Als eine der gröss- ten Arbeitgeberinnen in der Schweiz ist es für uns eine Herzensangelegenheit, unsere soziale Verantwortung wahr- zunehmen», erklärt Michaela Christian Gartmann, Chief Human Resources Officer bei Zurich Schweiz. «Deshalb engagieren wir uns mit nachhaltigen Partnerschaften und Initiativen für die Gesellschaft.»
Angebote zur Integration
und Reintegration
In der Tat nimmt Zurich die soziale Ver- antwortung als moderne Arbeitgeberin sehr ernst. Traditionell ermöglicht sie durch verschiedene Programme die Ausbildung und den Berufseinstieg in die vielfältigen Berufe der Versiche- rungsbranche. Darüber hinaus bietet sie auch diverse Angebote zur Integration und Reintegration von Personen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt. «Damit leisten wir einen wichtigen Bei- trag zur sozialen Gerechtigkeit und stei- gern gleichzeitig auch die Diversität in unserem Unternehmen», sagt Michaela Christian Gartmann und betont: «Denn nur wenn wir engagiert sind, können wir unsere Kundinnen und Kunden sowie unsere Geschäftspartnerinnen und -partner begeistern. Und nur wenn wir genauso vielfältig sind wie sie, können wir ihren Bedürfnissen entsprechend begegnen.»
REINTEGRATION
  von Zurich Schweiz
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