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SACHVERSICHERUNG Wasserschaden mit Happy End Eine grosse Zweieinhalb-Zimmer-Eigentumswohnung mitten in Zürich? Petra Reinhard griff zu – und erlebte später einen Alptraum: Während fast eines Jahres kämpfte sie mit einem Wasserschaden. «Ich war nervlich am Ende», sagt sie rückblickend. Dank Zurich nahm alles ein gutes Ende. Dominik Buholzer Das Unheil nahm seinen Anfang im Sommer 2020: Der Mieter meldet Woh- nungseigentümerin Petra Reinhard, dass sich im Gang beidseitig an den Wänden Blasen gebildet hätten. Die Feuchtigkeit darunter wies unmissverständlich auf ein Wasserleck hin. Die Gewährleistungs- periode war knapp abgelaufen, und daher lehnte das Bauunternehmen jegliche Garantieleistungen ab. Es bot aber letztlich an, die Handwerker sowie einen Experten zwecks Ortung des Lecks zu koordinieren. Der Experte kam zum Schluss: Leck im Duschbereich. Damit dieses behoben werden konnte, musste ein Teil des teuren Steinbodens im Badezimmer herausgerissen und ersetzt werden. Der Experte ging davon aus, dass dieses Leck die Ursache für die Blasenbildung im Gang war. Dies war ein Fehler, wie sich später zeigen sollte. Petra Reinhard war dankbar für die Unter- stützung durch die Baufirma. Gross war dann die Enttäuschung, als sie das sanierte Bad sah. Die Naturstein- platten passten nicht mehr zueinander, und die Ausführung der Arbeiten war alles andere als zufriedenstellend. Das einst teure Bad war ein Flickwerk. «Ich hätte heulen können», sagt sie. Die Eigentumswohnung war einst Petra Reinhards Stolz: zweieinhalb Zimmer, gut 100 Quadratmeter gross und ein Balkon von fast 30 Quadratmetern inmitten von Zürich. Einst verheiratet mit einem Architekten, hat sie sich immer schon für Architektur und Inneneinrichtungen interessiert und seinerzeit den Wohnungsplan nach ihren Wünschen und Vorstellungen angepasst und ergänzt. Sie hat viel Geld für den Ausbaustandard und die Einrichtung aufgewendet, unter anderem für ein luxuriöses Bad, aus- gekleidet mit einem teuren Naturstein. «Zurich hat mich gerettet» Petra Reinhard kostete die Reparatur einen fünfstelligen Betrag, da kein Versicherungsschutz für Abdichtungs- mängel an Böden und Wänden bestand. Wie sich schon bald zeigen sollte, zahlte sie viel Geld für nichts. Bereits gegen Ende der ersten Sanierung bildeten sich wieder Blasen an den Wänden, zudem begann sich auch der Parkettboden teilweise zu wölben. Und schliesslich traten in der eine Etage tiefer liegenden Wohnung Wasserflecken an der Decke auf – kein gutes Zeichen. Das war der Zeitpunkt, als Zurich ins Spiel kam. Was das Expertenteam von Zurich zu sagen hatte, zog Petra Reinhard den Boden unter Füssen weg: Bei der ersten Überprüfung hatte man es ver- säumt, die wichtigsten Leitungen unter Druck zu setzen. Nun zeigte sich, dass gleich mehrere Leitungen leckten. Das ganze Badezimmer sollte komplett bis zum Rohbau herausgerissen und die Böden in einer Hälfte der Wohnung aufgebohrt werden, um die Trocknung zu ermöglichen. Da die Wohnung in den nächsten Monaten unbewohnbar war, mussten die Mieter auf die Schnelle ein neues Zuhause finden. Petra Reinhard, die damals gesundheitlich bereits stark angeschlagen war, brach zusammen. «Ich wusste nicht, wie ich eine erneute – nochmals viel um- fassendere – Sanierung hätte stemmen sollen», sagt sie. Was dann geschah, bewegt Petra Reinhard noch heute. «Nathalie Thiemann, die Bauexpertin 20 


































































































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