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Viele Firmen, Organisationen und staatlichen Einrichtungen wissen nicht, dass sie auf einem Geodaten- schatz sitzen. sowohl für Läuferinnen und Läufer wie auch für Zuschauerinnen und Zuschauer enthalten. Während die Läuferinnen und Läufer in erster Linie an den Distanzen, Verpflegungs- und Sanitätsposten interessiert sind und Informationen zum Gelände wün- schen, lassen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer die Angaben zum ÖV-Anschluss, den Sehenswürdig- keiten und Festplätzen sowie den Fotostandorten einblenden. Weitere Einsatzgebiete zu den Sportver- anstaltungen sind Auflistung der Firmenstandorte oder Marktstände, das Bewirtschaften von Immobilien oder Indoorkarten für grössere Mes- sen und Inhouse-Veranstaltungen. «Interaktive Webkarten sind heute immer gefragter, weil man damit viel mehr Informationen anbieten kann als mit einem PDF», sagt Livio Stump. • Schülerzuteilung und Schulraumplanung Auch im Bildungsbereich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Karten mit anderen Daten zu verknüpfen und so Abläufe zu vereinfachen. Beispiel Schülerzuteilung: Die Standorte der Schulhäuser werden mit den Wohn- orten der Kinder, die eingeschult werden sollen, verknüpft. Gefährliche Stellen auf dem Schulweg, zum Beispiel die Überquerung einer vielbefahrenen Hauptachse, können ebenso integriert werden wie eine Unfallstatistik aus den vergangenen Jahren. «Früher wurde der gesamte Prozess während Wochen von einer Person von Hand erledigt. Heute geschieht dies mehrheitlich auto- matisch und viel schneller. Den Einsatz einer Fachkraft braucht es nur noch für die Feinabstimmung», erklärt Livio Stump. Eine weitere Stärke eines GIS (Geografisches Informations-System) sind räumliche Auswertungen, bei- spielsweise die Schulraumplanung, bei der die einzuschulenden Kinder herangezogen werden. Livio Stump ist überzeugt, dass die Möglichkeiten noch längst nicht ausgeschöpft sind: «80 Prozent aller Entscheide, die in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltungen oder im Privatleben gefällt werden, haben einen räumlichen Bezug. Das Erkennen und Ausnützen dieser räumlichen Intelligenz hat erst begonnen. «Viele Firmen, Organisationen und staat- lichen Einrichtungen wissen nicht, dass sie auf einem Geodatenschatz sitzen», sagt er und ist überzeugt: «Es gibt noch viel zu verbessern ... also hoch die Hufe!» 15