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EDITORIAL
Liebe Unternehmerin, lieber Unternehmer
Um auf Dauer wirtschaftlich erfolgreich zu sein, braucht es nicht zuletzt fähige
und engagierte Mitarbeitende. Leider wird es immer schwieriger, diese auch zu finden. Der Arbeits- und Fachkräftemangel in der Schweiz spitzt sich zu, und es ist nicht absehbar, dass wir das Problem rasch lösen können.
Viele Unternehmen haben längst damit begonnen, junge Arbeitskräfte mit attraktiven Anstellungsbedingungen auf sich aufmerksam zu machen. Andere setzen auf die Zuwanderung, und wieder andere versuchen, leistungsfähige Mitarbeitende über das Pensionsalter hinaus im Unternehmen zu halten.
Diese Massnahmen sind wichtig und richtig. Dennoch stellt sich die Frage, ob wir noch mehr tun können. Diesbezüg- lich freut es mich, heute einige Beispiele von Zurich Schweiz mit Ihnen zu teilen.
Was mich betrübt, ist ein Blick auf die Statistik der Invalidenversicherung
(IV): Während den Unternehmen jetzt schon Arbeitskräfte fehlen, fallen immer mehr Menschen ungewollt aus dem Erwerbsleben hinaus. Unterdessen ist
es in jedem zweiten Fall ein psychisches Leiden, das es diesen Menschen ver- unmöglicht, einer regelmässigen Arbeit nachzugehen. Besonders stark betroffen sind Personen unter 25 Jahren. In dieser Altersgruppe sind die neu gesproche- nen IV-Renten 2023 um fast 30 Prozent gestiegen. Ende 2023 erhielten insge- samt 251’000 Personen Leistungen der IV. Tendenz steigend. Dieser Entwicklung dürfen wir nicht tatenlos zuschauen.
Neu unterstützt Zurich Schweiz des- halb während den nächsten fünf Jahren
die Einrichtung «Heimetli mit Herz» in Richterswil (ZH). Das «Heimetli» bietet jungen Menschen, die aufgrund psychi- scher Probleme keine Möglichkeit hatten, im Arbeitsleben Fuss zu fassen, einen sicheren Ort, um gesund zu werden.
Schon seit dem Frühjahr 2022 arbei- ten wir erfolgreich mit der IV-Stelle der SVA Zürich zusammen. Menschen,
die langzeitarbeitslos geworden sind, erhalten bei Zurich Schweiz eine neue Perspektive und die Aussicht auf einen festen Arbeitsplatz. Das klappt in rund 80 Prozent der Fälle. Wir bilden diese Menschen aus und weiter. So wie wir es mit all unseren Mitarbeitenden machen. Wir helfen auch bei der Wiedereingliede- rung hirnverletzter Menschen und unter- stützen dafür die Organisation FRAGILE Suisse. Das betrifft jährlich etwa 26’000 Personen, die zum Beispiel einen Hirn- schlag erleiden. Zurich Schweiz hat selbst solche Mitarbeitenden in den eigenen Reihen und wir sind froh, dass wir sie weiterbeschäftigen dürfen.
Spitzensportlerinnen und -sportler haben es nicht immer leicht beim Übergang in ihre Nachsport-Karriere. Seit 2021 arbei- ten wir mit dem Athletes Network zusam- men, um diesen Menschen eine Chance zu geben. Der Leistungswille ehemaliger Profisportlerinnen und -sportler ist bei Zurich Schweiz willkommen.
Aktuell sind in der Schweiz über 100’000 Arbeitsstellen unbesetzt. Gleichzeitig leben hier Hunderttausende Menschen im erwerbsfähigen Alter, die nicht arbei- ten, obwohl sie es eigentlich möchten. Als eine der grössten Arbeitgeberinnen der Schweiz ist es für Zurich eine Pflicht und eine Herzensangelegenheit, diese Menschen nicht im Stich zu lassen.
Mit einer geeigneten Unterstützung haben viele von ihnen eine realistische Chance, ins Berufsleben einzusteigen oder wieder eingegliedert zu werden. Wir machen durchwegs gute Erfahrun- gen mit Mitarbeitenden, die auf un- gewöhnlichen Wegen zu uns gefunden haben. Zurich Schweiz gewinnt moti- vierte und loyale Kolleginnen und Kolle- gen und die Gesellschaft, also wir alle, profitiert menschlich und finanziell davon, wenn wir die Fähigkeiten dieser Menschen nicht ungenutzt lassen.
Ein Patentrezept gegen den Arbeits- kräftemangel gibt es nicht. Möglichst alle mitzunehmen, ist aber sicher eine der Massnahmen, um ihn zu lindern.
Ich wünsche Ihnen wie immer gute Geschäfte und natürlich viele gute Mitarbeitende.
Juan Beer CEO Zurich Schweiz
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